Über Iris Pahnke
Als ich 1957 in Bremen zur Welt gekommen bin, haben sich meine lieben Eltern sicher gewünscht, dass ich eines Tages einen „handfesten“ Beruf erlerne. Doch schon sehr früh mussten Sie sich eingestehen, dass ich andere Pläne hatte. Mit gerade mal drei Jahren brachte mich meine Mutter zu meiner ersten Ballettstunde zu Irmgard Hirschfelder in Cuxhaven. Grade groß genug um mit den Fingerspitzen an die Ballettstange zu reichen, verliebte ich mich in den klassischen Tanz.
Jahre später stand die Wahl meines Studiums fest. Nur die Ballettausbildung „für Tanz und tänzerische Gymnastik im Lehrberuf“ in Hamburg kam für mich in Frage. Damals, im Jahre 1977, war dieses Studium noch sehr ungewöhnlich und ich musste gegen einige Vorurteile kämpfen um diese „brotlose Kunst“ gegen „traditionelle Berufe“ zu verteidigen.
Die legendäre Lola Rogge war eine Schülerin von Rudolph von Laban, welcher als erster die Tanzschrift auf Papier brachte. Ich hatte die Ehre, meine sechs Studiensemester persönlich von Ihr unterrichtet zu werden. Ich gehörte somit zu den Schülerinnen des letzten Jahrgangs 1977 bis 1980, die Sie persönlich und – das muss ich gestehen – mit harter Hand unterrichtet hat.
Das Auswahlverfahren war streng. Von 200 Bewerbern wurden nur 25 angenommen. Von 25 haben es nur 11 geschafft. Ich war eine von Ihnen.
Seit meinem vierzehnten Lebensjahr und auch noch während meiner Ausbildungsjahre ließ ich mich zusätzlich von dem, auch noch heute weit über die engen Künstlerkreise hinaus, bekannten Hans Kresnik ausbilden. Die Jahre als seine Ballettelevin waren für mich von unschätzbarem Wert. Sie erlaubten mir, von 1972-80 unter seiner Führung als engagierte Tänzerin in den Theaterstücken Romeo und Julia, Bilder des Ruhmes, Jesus GmbH, Traktate, Magnet und der Drei Groschen Oper zu tanzen.
Nach dem Studium fing ich zunächst an, als Vertretungslehrerin von Hans Kresnik und dem ersten Solisten des Bremer Theaters Lothar Harmes zu arbeiten. Doch schon kurze Zeit später begann ich in verschiedenen Tanzschulen, Fitnesscentern und Sportschulen, wie beispielsweise dem Budo Club Bremen, dem Stresemann Club Bremen, der Tanzschule Laas oder der Tanzschule Beuss aus Verden als Ballettlehrerin und Fitnesstrainerin zu unterrichten.
Meine erste eigene Ballettschule eröffnete ich 1982 in Brinkum. In diesem Jahr übernahm ich ebenfalls die künstlerische Leitung der Modellagentur Thomas Pulst. Nur acht Jahre später zog es mich und meine Familie in den beschaulichen Vorort Leeste. Hier gründete ich mein bisher größtes „Projekt“ – Die Ballett- und Sportschule Weyhe. Von Ballett bis Fitness, von Callanetics bis Rebound, von Schwangerschaftsrückbildung bis Wirbelsäulengymnastik, von Jazz bis Folklore, von Kung Fu bis Bauchtanz. Das eigens für diesen Zweck errichtete, zweistöckige Gebäude war belebt von den 1500 Schülern dieser Zeit. Hier arbeitete ich erfolgreich bis zu meiner fünften und letzten Schwangerschaft nach der ich mein siebten Kind auf die Welt brachte (Kein Rechenfehler! Ich habe zwei mal Zwillinge bekommen) Ich entschied mich, das erste Mal in meinem Leben ausschließlich Hausfrau zu sein und ein weiteres Mal umzuziehen. Diesmal nach Etelsen!
Der Gedanke hier eine Ballettschule zu eröffnen, reift nun schon eine lange Zeit. Nun sind die Umstände glücklich, meine Power nach der Auszeit groß und mein Wille es zu schaffen nicht mehr zu bändigen! Ich freue mich sehr darauf, meine jahrelang gesammelten Erfahrungen in diesem Projekt zusammen zu führen um Etelsen somit um eine Hausfrau ärmer und ein Ballettstudio reicher zu machen.